2018

Besuch in Lemong‘o und Olmoti im April 2018

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Das erste Tertial gestaltete sich in der Zusammenarbeit mit Lemong‘o nicht ganz einfach, es gab einige Probleme. Sehr wenige der Erwachsenen sprechen Englisch. Ich habe deshalb mit Hilfe von unserem Fahrer Lance, der schon mehrmals mit vor Ort war, für die zukünftige Zusammenarbeit ein Komitee gebildet bestehend aus dem Chief des Dorfes, dem Chairman und dem Headmaster der Schule.

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Acht Kinder besuchen jetzt die Olmoti Boarding School.

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Die Schüler von Olmoti: Von links: Musenyi, Nkaisi, Naimutie, Leyian, Rose, Leshan, Kurat und Naipanti

Ich war das erste Mal in  der Boarding School in Olmoti  und wurde begleitet von Christine Rottland von Asante e.V., die in Tiwi eine Schule gegründet hat mit mittlerweile 800 Schülern und die Qualitätsmerkmale von kenianischen Schulen beurteilen kann. Wir hatten beide einen sehr guten Eindruck vom Schulleiter und seinem Stellvertreter. Beide sind kompetent, waren gut auf unseren Besuch vorbereitet und konnten uns über jedes einzelne Kind Auskunft geben.

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Außerdem berichteten sie, dass beim Elternsprechtag von jedem Kind mindestens ein Elternteil bzw. Erziehungsberechtigter da war.

Das ist insofern erstaunlich und erfreulich, als es mit dem Auto ca. 50 Minuten dauert, um die Entfernung zwischen Lemong‘o und Olmoti zurückzulegen, aber niemand verfügt über ein Auto. Beide Ortschaften liegen unmittelbar neben dem Amboseli Park, und die Wahrscheinlichkeit, auf dem Weg auf wilde Tiere zu treffen, ist sehr groß. Es wurde uns sogar berichtet, dass Löwen und Elefanten gelegentlich auf dem Schulgelände zu finden sind. Ich habe deshalb einen Fahrer angeheuert und bezahlt, der die Kinder zu Beginn und Ende des Tertials transportiert, ohne dass sie dieser Gefahr ausgesetzt sind.

Außerdem habe ich mit den Kindern und den Lehrern eine Liste der benötigten Bücher und Hefte erstellt. Das dafür benötigte Geld habe ich geschickt, so dass unsere Kinder jetzt dahingehend so ausgestattet sind, wie man es bei uns für selbstverständlich hält.

Die Wunschliste ist noch lang, zum nächsten Quartal werde ich mich darum kümmern, dass jedes Kind eine ordentliche Matratze bekommt und die Schuluniformen je nach Bedarf ergänzt werden. Auch Waschpulver ist gefragt, da die Kinder ihre Uniformen selbst waschen müssen. Das ist insofern nicht einfach, als die Schule zwar eine Pumpe besitzt, um Wasser verfügbar zu machen, aber kein Geld hat für Brennstoff, um die Pumpe zu betreiben. Ich habe dafür einen Betrag zur Verfügung gestellt.

In Lemong‘o habe ich die kleine Schwester von Kurat Tandaine als Patenkind aufgenommen. Die Schule wollte Kurat aus verschiedenen Gründen, die mir nicht alle verständlich waren, nicht nach Olmoti abgeben. Kurats Verzweiflung darüber, dass sie nicht die Schule wechseln durfte, war so groß, dass sich letztlich ihr Vater eingeschaltet hat, der von ihrer Mutter getrennt ist und nicht mehr im Dorf lebt. Durch seine Intervention beim Ältestenrat von Lemong‘o gelang schließlich der Schulwechsel. Eigentlich wollte ich kein weiteres Kind aufnehmen, aber als Dankeschön habe ich der Familie diesen Gefallen getan. So finanzieren wir jetzt zehn Kinder in der Lemong‘o Primary school und acht Kinder in der Olmoti Boarding School.

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Mein Eindruck ist, dass die Ernährungssituation im Dorf schwierig ist. Die meisten Kinder sind ziemlich dünn, die Erwachsenen auch. Unsere nicht benötigten Lunchboxen vom Vortag lösten einen Sturm der Begeisterung aus, was uns schon fast peinlich war.

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Ich habe veranlasst, dass unsere Kinder in der Lemong‘o School noch zusätzlich ein Frühstück auf unsere Kosten erhalten. Das Mittagessen war von Anfang an in unserem Betreuungspaket enthalten.

Im Oktober werde ich wieder vor Ort sein. Durch die teilweise langjährige Beziehung ist es mir auch ein Bedürfnis, Kontakt zu halten zu den einzelnen Kindern und in Einzelgesprächen etwas über ihr Leben, ihre Erfolge und ihre Probleme zu erfahren.

 

Besuch in Lemongo und Olmoti im Oktober 2018

Dieses Mal hatten wir uns viel vorgenommen  für „unsere“  Kinder und entsprechend viel Zeit eingeplant. Von den größeren Kindern hatte ich das letzte Mal Wunschlisten erhalten, und ich habe versucht, einige Wünsche zu erfüllen, die ich für wichtig und berechtigt halte.

Schon unterwegs haben wir für Musenyi eine Matratze gekauft, davon ausgehend, dass ein Kind sich keine Matratze wünscht, wenn es sie nicht dringend braucht. Der Zustand der Schlafsäle ist für unsere Verhältnisse unvorstellbar.

Die Kinder vom Internat  wurden von unserem Fahrer Lance abgeholt und bekamen in Kimana, dem nächstgelegenen größeren Ort, neue Schuluniformen, teilweise Unterwäsche, Sanitärartikel für die Mädchen, Seife für sich persönlich und auch zum Waschen der Schuluniformen sowie Fett und Zucker, um dem völlig geschmacksneutralen Ugali kleine Varianten zuzufügen. Ich hatte einige abgelegte Schuhe dabei, die von den Kindern lieber genommen wurden als die Schulschuhe, die sie eigentlich gebraucht hätten.

Nach dem Einkauf wurde unser Bus sowie der gemietete Kleinbus mit den größeren Kindern von der Grundschule in Lemong‘o aufgefüllt. Vierzehn Kinder und ein Lehrer fanden darin Platz, nur die ganz Kleinen mussten zu Hause bleiben. Alle zusammen machten wir eine Pirschfahrt im Amboseli Park. Es war für die Kinder ein unglaublich tolles Erlebnis. Auch der Lehrer war noch nie im Park, obwohl der nur wenige Kilometer vom Dorf entfernt ist. Es fehlt nicht nur am Geld für den Parkeintritt, es gibt auch kein Auto im Dorf. Die Olmoti Schüler hatten die Aufgabe bekommen, einen Bericht über ihren Ausflug zu erstellen und machten fleißig Notizen.

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Schulisch läuft alles zufriedenstellend. Naipanti, die als Einzige bei der Umschulung den Englisch-Test bestanden hat, kommt in die 8. und entscheidende Klasse. Sie ist wild entschlossen, die erforderliche Punktzahl für den Übergang in die Secondary School  zu schaffen, und Jackson, der Schulleiter, ist ebenfalls optimistisch. Als ich hörte, dass Mädchen einen Bonus von 50 Punkten gegenüber den Jungs erhalten, weil sie immer schlechtere Noten haben, musste ich erst mal schlucken, aber da es für unsere Mädels von Vorteil ist, habe ich mich eines Kommentars enthalten. Letztlich ist es auch eine Form, Mädchen zu fördern.

Einer der kleineren Jungen, Risie, der noch in Lemong‘o ist, macht mir etwas Sorgen.

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Seine Schulleistungen haben rapide abgenommen. Er war früher immer die Nummer Eins in seiner Klasse und ist jetzt im unteren Drittel. Der Lehrer meint, er könne nicht richtig lesen und daher dem Unterricht nicht gut folgen. Ich habe für die Weihnachtsferien eine Lehrerin engagiert, die sich ausschließlich um ihn kümmern soll und hoffe, dass sie mir mehr sagen kann bzw. dass bestenfalls seine Leseschwäche gemildert werden kann.

Das Organisatorische läuft zufriedenstellend. Ich habe darauf bestanden, dass auch die Lemong‘o Schule ein Bankkonto eröffnet, so dass die Geldströme nachvollziehbar sind. Alle Verantwortlichen waren kooperativ und engagiert.

Im letzten Jahr haben unsere Kinder erst spät ihre Schulbücher erhalten. Der Normalfall ist, dass den Kindern keine eigenen Bücher zur Verfügung stehen. Das wollte ich ändern, denn das war der dringendste Wunsch auf den Wunschlisten der Kinder. Es war organisatorisch  nicht ganz einfach, und von der Überweisung bis zu dem Tag, an dem die Kinder ihre Bücher in der Hand hatten, verging meiner Meinung nach viel zu viel Zeit, aber es fehlt eben die Infrastruktur. Es gibt keine Postzustellung, und niemand hat ein Auto, um mal irgendwo irgendetwas abzuholen. Für das nächste Schuljahr habe ich das Büchergeld schon Anfang November überwiesen und hoffe, dass die Bücher dann am Anfang des Schuljahrs zur Verfügung stehen.

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Ihr seht, es gibt immer genug zu tun. Wir haben nach wie vor achtzehn Kinder im Schulprogramm, acht in der Boarding School Olmoti und zehn in der Lemong’o Primary School. Ich bekomme jedes Mal neue Anfragen, musste aber in letzter Zeit auch mal nein sagen, da das Gesamtvolumen der Ausgaben eigentlich jetzt schon unsere finanziellen Möglichkeiten übersteigt.