Lemong'o Update Juni 2023

Anfang März war die Ernährungssituation im Dorf so prekär, dass ich noch aus der Reha eine Lebensmittellieferung organisiert habe.

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Die Frauen hatten ein Spruchband vorbereitet, in dem sie mir gute Besserung wünschen. Per Video kam der entsprechende Chor.
Nach dem Mid-Term-Break (kleine Ferien während des Tertials) bekam die Schule Lebensmittel, damit die Mädels und Jungs wieder mit frischer Kraft lernen können. Auf der Rückfahrt dürfen dann immer die Reto-Schüler ins Auto steigen und werden in ihrem Internat abgeliefert. Die Sicherheit der beiden Kleinen, die dort neu eingeschult wurden, liegt mir besonders am Herzen.

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Anfang April bekam das Dorf wieder Essen. Nach Ostern sind längere Ferien, da sind alle Kinder zu Hause und müssen von ihren Familien verköstigt werden.

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Während der Osterferien hat Philip ein Treffen mit den von uns geförderten Schülern und ihren Eltern arrangiert und die schulische Weiterentwicklung besprochen.

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Meiner Meinung nach haben sich diejenigen, die jetzt neu ins Gymnasium gekommen sind, mehr oder weniger tapfer geschlagen.
Es ist klar, dass die Anforderungen dort höher sind und mit einem gewissen Leistungsabfall gerechnet werden muss.
Ich bin sehr froh darüber, dass sich die beiden Achtjährigen, Kisota Meitamei und Lesinko Kapasy gut im Internat eingelebt haben.
Sie sind stolz auf ihre guten Leistungen und sehen gut ernährt aus.

 

Ein schwieriges Unterfangen war wieder der Start der Berufsschüler.
 Vor der Einschulung war wieder das große Shopping angesagt

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Philip hat die drei nach Kajiado ins MTTI (Masai Technical Training Institute) begleitet.

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Die drei verbliebenen „alten Hasen“ durften ein Highlight erleben:
Die Schule hat sie zu einem Gospelwettbewerb nach Mombasa geschickt. Das war ohne Frage ein tolles Erlebnis!
Im Mai haben wir noch einmal eine komplette Lebensmittellieferung an das Dorf organisiert, haben die Familien aber wissen lassen,
dass wir diese Lieferungen so regelmäßig nicht mehr durchführen können, weil wir das finanziell nicht schaffen.
Jede Lieferung kostet uns rund 2000 Euro. So viel Geld bekommen wir pro Monat nicht zusammen.

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Wichtig ist mir, dass die Schule weiterhin ihre Essenslieferungen bekommt wie hier im Mai.
So ist sichergestellt, dass jedes Schulkind zwei Mahlzeiten am Tag erhält.

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Ein Foto von Lehrer Philips neugeborenem Sohn will ich Euch nicht vorenthalten.

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Unsere Arbeit wird nicht aufhören!


 

Lemong’o Update März 2023

Das vergangene Jahr war eine große Herausforderung für die Menschen in Afrika und für uns. Die anhaltende Dürre brachte Hunger, Verzweiflung und Tod.

Mit Eurer Hilfe habe ich mein Möglichstes getan, um die Not zu lindern. Monatlich haben wir Lebensmittel geliefert für die Dorfbewohner.

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Für die alleinerziehenden Mütter gab es gelegentlich eine Extraration.

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Die Schule wurde selbstverständlich auch regelmäßig beliefert, damit die Schüler ihre zwei warmen Mahlzeiten pro Tag erhalten.

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Alarmiert durch schreckliche Bilder verhungernder und toter Kühe haben wir Heu aus dem Norden des Landes bringen lassen und konnten dadurch wenigstens einen Teil der Nutztiere retten.

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Im Vorfeld wurde die Verteilung der zweiten Heulieferung diskutiert und beschlossen, auch einige Hirten aus der Umgebung teilhaben zu lassen. Bemerkenswert!

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Einige Regenschauer brachten im November kurzzeitig Entspannung, aber die Menge war nicht ausreichend. Wenn nicht bald neuer Regen fällt, steht die nächste Katastrophe bevor.

Trotzdem muss das Leben weitergehen. Die Kinder und jungen Leute, die in die Schule gehen, werden dort auch mit Essen versorgt. Auch das ist ein Argument, möglichst vielen Schülern das Weiterlernen zu ermöglichen.

Zunächst ging es für die Schüler der 8. Klasse Primary School darum, einen guten Abschluss zu machen. Das Ergebnis dieses Examens KCPE ist entscheidend dafür, ob und wie die Schüler weiterlernen dürfen. Mit einem Prayer Day danken Kinder, Lehrer und Eltern für die gemeinsame Zeit und bitten Gott um Beistand für die bevorstehende Prüfung. Gerne spendieren wir für diesen Tag das gemeinsame Mahl. Die Geldübergabe dafür erfolgt aus Gründen der Transparenz vor aller Augen.

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Der Beginn des neuen Schuljahres ist jedes Mal eine Mammutaufgabe, die weitgehend Lehrer Philip zu bewältigen hat.

Für diejenigen, die in ihren Schulen bleiben, muss die Ausrüstung ergänzt werden. Abgesehen von neuen Büchern und Heften müssen auch Teile der Uniform erneuert und die verlangte Ausstattung vervollständigt werden. Wenn etwas fehlt, kann es passieren, dass die Schüler nach Hause geschickt werden.

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Die Schüler nach einem langen Einkaufstag. Drei sind schon auf dem Nachhauseweg und fehlen auf dem Bild.

Eine noch größere Herausforderung ist die Einschulung in eine neue Schule.

Vergleichsweise einfach war das bei Lesinko und Kisota. Die beiden Kleinen wurden auf meinen Wunsch hin in Reto eingeschult, einer Privatschule, in der auch unser Sorgenkind Risie erfolgreich aufgepäppelt wurde, als er in einem lebensbedrohlichen Zustand war. Ich war wirklich in Sorge um die Beiden, weil sie deutlich unterernährt sind. Beide haben alleinerziehende Mütter, sind damit in der Nahrungskette im Clan weit unten und bekommen so offensichtlich einfach nicht genug zu essen.

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Für Lesinko und Kisota war die Einschulung in Reto ein großer Schritt. Glücklicherweise hatten sie  beim Einzug mütterliche Begleitung. Die Kontrolle der Ausstattung war aufregend, und ich hoffe, dass die Beiden bald glücklicher aussehen als auf diesem Bild.

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Einen großen Wettbewerb gab es um die Plätze für die Secondary School. Die Motivation, in die höhere Schule zu gehen, ist enorm und für jeden Schüler ein erklärtes Ziel. Ich habe allerdings den Jugendlichen in unserer Obhut von vornherein erklärt, dass ich eine bestimmte Leistung in der Abschlussprüfung erwarte, wenn wir die Secondary School für sie finanzieren sollen (250 von 400 möglichen Punkten).

Erfahrungsgemäß sacken die Leistungen der Schüler im schwierigeren Gymnasium deutlich ab, aus mittelmäßigen Schülern werden schlechte. Der Leistungsdruck erzeugt Stress und nagt am Selbstbewusstsein, wenn die Anforderungen nicht erfüllt werden können. Ich halte für diese Schüler, deren Stärken offensichtlich eher im praktischen Bereich liegen, eine Berufsausbildung für wesentlich sinnvoller. Allerdings ist es ein hartes Stück Arbeit, die Schüler davon zu überzeugen, dass eine abgeschlossene Ausbildung in einem Bereich, der ihren Fähigkeiten entspricht, wesentlich wertvoller für ihr weiteres Leben ist als ein schlechter Abschluss im Gymnasium.

Schon im vergangenen Jahr habe ich mit Eurer Hilfe drei Jugendlichen den Zugang zur Secondary School ermöglicht, die hervorragende Prüfungsergebnisse der Primary School hatten (über 300 Punkte). Die finanziellen Belastungen sind für die meisten Eltern einfach zu hoch. Unabhängig von der Schulgebühr ist eine Anfangsinvestition von 400-550 Euro (je nach Schule) nötig, um die Anforderungen für die Einschulung zu erfüllen. Das wäre selbst für deutsche Eltern eine Herausforderung! Hier ein Beispiel für eine Ausstattungsliste:

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Zusätzlich zu den zwei erfolgreichen Schülern aus unserem Kreis habe ich gleich dem Klassenbesten von der Lemong’o Primary School Unterstützung zugesagt. Es folgten weitere Bewerbungen von neun sehr guten Schülern. Vom Verein her hatten wir die Grenze der Belastbarkeit erreicht, aber das Wunder geschah. Auf meine Anfrage in unserer WhatsApp-Gruppe meldeten sich neun liebe Menschen und erklärten sich bereit, diese Schüler zu unterstützen. Ich bin sehr dankbar dafür, denn es ist fast unmöglich, einem lernwilligen jungen Menschen, der das Engagement gezeigt hat, unter widrigen Bedingungen in tolles Prüfungsergebnis zu erzielen, die Förderung zu verweigern.

Es folgten einige Großkampftage für Philip, um für alle die notwendigen Einkäufe zu tätigen.

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Vorher musste noch die Zulassung erwirkt werden. Es gibt ein Ranking unter den Secondary Schools, die Schüler werden aufgrund ihrer Ergebnisse zugewiesen, d.h. den Empfehlungen entsprechend hätten unsere zwölf Neulinge jeweils verschiedene Schulen besuchen müssen, was natürlich logistisch katastrophal ist. Philip hat es geschafft, jeweils vier zusammen in einer Schule unterzubringen. Trotzdem war Philip mit den Einkäufen der jeweiligen Ausrüstung und der Einschulung mehrere Tage beschäftigt. Die Kosten beliefen sich für die zwölf Schüler insgesamt auf weit über 5.000 Euro. Dazu kommen dann noch die jeweiligen Schulgebühren.

Und das sind unsere neuen Gymnasiasten:

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Wir wünschen ihnen Freude und Erfolg!


 

Update Lemong’o September 2023

Diesmal gibt es besondere Ereignisse, über die ich Euch berichten kann:

Am 26. August lud die hiesige Musikgruppe „Irish Voices“ ein zu einem Benefiz-Konzert mit traditioneller irischer Folkmusik. Zu unserer aller Freude war der Ansturm groß, denn Empfänger des gesamten Erlöses war Lemong‘o. Wir danken Siggi Winkler und seinen Mitstreiterinnen ganz herzlich.

Seit langem beschäftigt uns der Gedanke, wie wir den Menschen in Lemong’o zu besserer Selbstversorgung und mehr Unabhängigkeit von unserer Unterstützung verhelfen könnten. Ganz zufällig ging in einem Gespräch hierzu ein Türchen auf: Ein Kontakt zu einem jungen Mann in Nairobi namens Stichez, der schon mehrmals mit Design Thinking gearbeitet hat, einem von SAP entwickelten Ansatz, um komplexe Problemstellungen aus allen Lebensbereichen zu lösen.

In Rekordzeit konzipierte er eine „Innovation Week“ für Lemong’o.

Die Familien, Jung und Alt, Frauen und Männer, sollten in einem Brainstorming verschiedene Punkte sammeln. Probleme, die ihnen unter den Nägeln brennen, Dinge, die sie gut können und gerne tun oder die sie sich wünschen.

Die vorgegebenen Themen waren
Tourism (Tourismus)
Agriculture (Landwirtschaft)
Women Empowerment (Stärkung von Frauen)
Education (Erziehung)

Zunächst wurden 10 ausgewählte Frauen und Männer aus dem Dorf zu Co-Trainern ausgebildet. Hier auf dem Bild mit den aus Nairobi angereisten Senior-Trainern und Lehrer Philip, der sich im Vorfeld um die Organisation gekümmert hat.

Danach erfolgte die Bearbeitung der Themen durch alle Interessierten in Kleingruppen. Alle Gruppen haben das Thema Landwirtschaft gewählt, das offenbar dringender ist als alles andere.
Mit Feuereifer wurde diskutiert, gezeichnet und gebastelt.

Die Stimmung war hervorragend, Stichez baute mit seiner sprühenden und motivierenden Energie Lernspiele ein, die allen großen Spaß machten und die Zusammenarbeit förderten.

Wir haben für eine besondere Verpflegung gesorgt. Drei Ziegen wurden geschlachtet. Es fiel mir zwar schwer, dem zuzustimmen, aber wenn ich an unsere Nutztierhaltung in Europa denke, dann schmelzen meine Argumente dahin. Die Massai essen Fleisch nur anlässlich von Festen. So war die Begeisterung groß über ein außerplanmäßiges Festessen.

Am letzten Tag stellten die Gruppen das Ergebnis ihrer Arbeit allen Beteiligten vor.

Teil der Jury war die Vertreterin einer Bank, die vorher über Businesspläne und Finanzierungsmöglichkeiten gesprochen hatte, und eine Vertreterin der Regierung.

Die beiden besten Vorschläge wurden prämiert.

Am Ende erhielten alle Teilnehmer eine Urkunde.

Leider kenne ich die Ergebnisse des Workshops nur im Groben. Die die meisten Teilnehmer kein oder nur sehr wenig Englisch sprechen, erfolgte die Kommunikation in Suaheli und wurde von Lehrer Philip bei Bedarf in Maa (die Sprache der Massai) übersetzt.

Offenbar stellen die Angriffe von Wildtieren (der Amboseli Park ist nur wenige Kilometer entfernt) ein großes Problem dar. Um Elefanten fernzuhalten, wurde die Idee aufgegriffen, am äußeren Ring der Familienbehausung Bienenstöcken anzubringen. Diese Methode gilt als erprobt.

Grundsätzlich sind die Massai ein Hirtenvolk und keine Bauern, aber aufgrund der Nahrungsmittelknappheit besteht doch der Wunsch, etwas anzubauen. Hier wurde von Stichez der Vorschlag eingebracht, Hydroponic Farming anzuwenden. Dabei werden Feldfrüchte nicht in Erde, sondern in Nährlösungen gezüchtet und benötigen weniger Raum, können auch vertikal angebaut werden. Das vulkanische Gestein, das um den Kilimanjaro, also auch um Lemong‘o zu finden ist, wäre dafür eine gute Basis. Eine Gruppe von Frauen aus Lemong’o soll dahingehend in Nairobi geschult werden. Die Kosten dafür werden wir selbstverständlich übernehmen.

Darüber hinaus muss ich es den Teilnehmern des Workshops überlassen, was sie aus den erarbeiteten Lösungsansätzen machen. Es sind erwachsene und mündige Menschen. Wenn sie unsere Hilfe dazu benötigen, werden sie sich melden.

Die Dorfbewohner haben akzeptiert, dass wir unsere regelmäßigen Lebensmittellieferungen einstellen. Abgesehen davon, dass wir diese hohe monatliche Ausgabe auf Dauer nicht mehr hätten stemmen können, sehe ich es auch als eine Frage der Würde, dass Menschen sich selbst versorgen. Die Bewohner von Lemong’o wissen, dass wir ihnen im Notfall zur Seite stehen. 

Die Versorgung der Schule mit Lebensmitteln werden wir auf jeden Fall aufrecht erhalten, so dass die Schüler, die zum Teil einen Schulweg von mehreren Kilometern haben und alle hungrig in die Schule kommen, morgens und mittags eine kleine warme Mahlzeit erhalten.

Gerne hätte ich Lehrer Philip gebeten, den Erfolg des Workshops zu beobachten, weil er der Einzige ist, mit dem ich problemlos kommunizieren kann, aber ich kann ihn nicht überfordern.

Er macht seit eineinhalb Jahren eine Zusatzqualifikation an der Uni online, bei der wir ihn unterstützen. Er arbeitet weitgehend ehrenamtlich für uns, erhält aber immer wieder eine finanzielle Zuwendung, wenn er besonderen Einsatz zeigt bzw. zeigen muss.

Das ist zur Zeit der Fall in Zusammenhang mit unseren Berufsschülern. Alle machen die Berufsausbildung nur, weil ihre Noten zu schlecht waren fürs Gymnasium. Auch bei den Schülern, die gute Abschlüsse aus der Primary School haben, beobachte ich einen drastischen Leistungsabfall in der Secondary. Es ist also absolut sinnlos, schwache Schüler dort hinzuschicken. Das Image der Secondary School ist so überragend, dass alles andere als Disqualifizierung betrachtet wird. Dementsprechend mäßig ist die Motivation für das Vocational Training an der Berufsfachschule, und unsere Zöglinge dort bereiten uns viel Kopfzerbrechen.

Ich habe jetzt entschieden, dass jeder Berufsschüler von uns ein Jahr gesponsert wird (Schulgebühr, Unterbringung und Verpflegung). In einem Jahr kann der erste Abschluss erreicht werden. Wer einen guten Abschluss erreicht, darf weitermachen und wird weiter unterstützt. Wer in mehreren Fächern durchfällt oder erst gar nicht zur Prüfung antritt (auch das gab es), muss in Zukunft für sich selbst sorgen. Wenn derjenige dann auf eigene Kosten später noch eine Prüfung ablegt, kann er sich wieder bei uns melden. Die Jugendlichen sind alle älter als 18 Jahre, und wir sind nicht ihre Lebensversicherung.

Ich denke, für jedes einzelne Kind war es ein Glücksfall, bei uns aufgenommen zu werden. Spätestens als Jugendlicher muss sie oder er diese Chance erkennen und nutzen. Andere hatten dieses Glück nicht.

Ein Lehrer, der unsere Internatsschüler in Olmoti gut und zuverlässig betreut hatte, kam mit der Bitte auf mich zu, seinen ältesten Sohn zu unterstützen. Der junge Mann bringt außergewöhnliche Schulleistungen mit sowohl von der Primary als auch von der Secondary School, beste Beurteilungen und die Zulassung zur Uni, wo er Chemie und Mathematik auf Lehramt studieren möchte. Für ein Stipendium hatte er sich erfolglos beworben, das erhalten nur Leute mit Beziehungen. Ich habe ihm unsere Unterstützung zugesagt.

Links ein Foto von der Immatrikulation, rechts Alfred stolz vor seiner Uni.

Seinen Dankesbrief füge ich Euch als Anlage bei.